Der wirtschaftliche Erfolg eines Geothermie-Projektes wird unter anderem vom finanziellen Aufwand zum Abteufen der Bohrungen bestimmt. Durch die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie sind Bohrwerkzeuge für Sedimentgesteine technisch weit entwickelt. In Hartgestein sind konventionelle Meißel jedoch sehr langsam und einem hohen Verschleiß unterworfen. Die damit verbundenen steigenden Bohrkosten stellen ein wirtschaftliches Risiko dar.
Die Erforschung von effizienten und kostengünstigen Methoden zur Niederbringung von Tiefbohrungen in Hartgestein ist daher ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Erschließung von Geothermie-Reservoiren und von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Technologie. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Entwicklung und In-situ Erprobung eines EIV-Bohrsystems (ISEB)“ untersuchen die TU Dresden und TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit ihren Projektpartnern die Möglichkeiten eines auf dem Elektroimpulsverfahren basierenden Bohrsystems speziell für Hartgesteinsbohrungen.
Im Rahmen der vorangegangen Forschungsprojekte „Studie für ein Vortriebssystem zur Herstellung von tiefen Geothermiebohrungen im Festgestein mittels Elektroimpulsverfahren“ (FKZ 0327664) und „Entwicklung und Erprobung eines EIV-Bohrkopfes für Tiefengeothermie“ (FKZ 0325253) wurde die Umsetzbarkeit dieser neuartigen Technologie in der Tiefbohrtechnik nachgewiesen, ein Prototyp entwickelt und die gesteinszerstörende Wirkung des EIV-Systems belegt. Das aktuelle Projekt soll nun die Funktionsfähigkeit des EIV-Systems unter realen Bedingungen nachweisen.
Die GeoThermal Engineering GmbH (GeoT) ist seit dem Jahr 2007 Projektpartner bei der Entwicklung des EIV-Bohrsystems und berät dabei die TU Dresden hinsichtlich Fragestellungen zur Geologie und Geothermie.