Vor wenigen Tagen wurde auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg mit dem so genannten Elektro-Impuls-Bohrverfahren erstmals erfolgreich Gestein in einem echten Bohrloch gelöst.

Beim Elektro-Impuls-Verfahren (kurz EIV) werden pro Sekunde ca. 25 Blitze mit einer Spannung von 500.000 Volt durch das Gestein geschickt. Das entspricht ungefähr der Spannung, mit der die großen Kraftwerke ihren Strom in die Netze einspeisen. Die Blitze sprengen das Bohrklein gewissermaßen aus der Bohrlochsohle. Das Verfahren arbeitet im Gegensatz zu konventionellen Bohrmeißeln berührungsfrei und ohne bewegliche Teile. Der ständige teure Aus- und Wiedereinbau des mehrere Kilometer langen Bohrgestänges zum Auswechseln stumpfer Meißel entfällt beim EIV und reduziert schon allein dadurch die Bohrkosten erheblich. 

Die neue EIV-Versuchsanlage auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg
© TU Bergakademie Freiberg / Detlev Müller

Das aktuelle vom BMWi geförderte Projekt wird vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg, der Professur für Baumaschinen am Institut für Fluidtechnik der TU Dresden, vom Institut für Hochspannungstechnik der TU Dresden sowie Partnern aus der Industrie (Bauer Maschinen GmbH, GeoThermal Engineering, BITSz Engineering, Baker Hughes, Werner Industrielle Elektronik und ILEAG e.V.) bearbeitet. Die Arbeiten an der Probebohrung sind der Höhepunkt der bisher 10-jährigen Forschungsarbeit. GeoT war bei den Tests live dabei.

Mit dem neuen Bohrverfahren sollen die Kosten für tiefe Geothermiebohrungen im Hartgestein wie z.B. Granit so weit gesenkt werden, dass auch die Nutzung von petrothermalen Systemen zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom aus Erdwärme wirtschaftlich wird.

Zum nachlesen: https://tu-freiberg.de/presse/weltpremiere-superbohrer-laesst-es-in-freiberg-blitzen-grosses-potenzial-fuer-tiefengeothermi

Elektroimpuls-Bohrverfahren erfolgreich getestet