Weltweit werden im Bereich der Geothermie Fluidproben meist nur vereinzelt und dabei klassischerweise manuell genommen.
Bei der geothermischen Exploration im Ausland sind viele geothermische Standorte schwer zugänglich und natürliche heiße Quellen nur mit großem Aufwand zu beproben. Gleichzeitig sind die Analysenergebnisse häufig unzuverlässig, unter anderem infolge von unbemerkten Fehlern bei der Beprobung. Eine Nachbeprobung wird nur selten durchgeführt.
Die zuverlässige Grundwasserprobenahme gewinnt darüber hinaus auch bei Geothermieprojekten in Deutschland zunehmend an Bedeutung, da aus Gründen des Grundwasserschutzes und zur Überwachung des Anlagenbetriebs heutzutage seitens der Bergämter in vielen Bundesländern die Verpflichtung zum Grundwasser-Monitoring im Umfeld eines Geothermieprojekts besteht.

Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des vom BMWi über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) geförderten Projekts „GeoTief“ ein neuartiges, automatisiertes Verfahren zur periodischen Entnahme von Quellen- und Grundwasserproben entwickelt, welches die systematische und sichere Gewinnung hydrochemischer Daten ermöglicht.

Der neu entwickelte AutoFluidSampler (GEO AFS) ist eine automatisierte Probenahme-Apparatur, die es ermöglicht, im Rahmen eines Grundwasser-Monitorings über einen längeren Zeitraum verlässliche und vergleichbare Wasserproben zu erhalten. Der GEO AFS erlaubt dabei eine individuelle und bedarfsgerechte Programmierung der Beprobungsintervalle. Gleichzeitig ist auch eine Ereignis-gesteuerte Probenahme möglich, z.B. bei Überschreitung eines Temperatur- und/oder Leitfähigkeitsgrenzwerts. Dem Anwender stehen lichtgeschützte Probenbehälter zur Verfügung, die bei Bedarf gekühlt gelagert werden können. Eine Steuereinheit erlaubt die Zugabe von stabilisierenden Chemikalien (z.B. HNO3). Generell erfolgt sowohl die Probenahme als auch die Probenlagerung unter Sauerstoffabschluss, sodass Oxidationsreaktionen vermieden werden. Auf diese Weise können sowohl typische Beprobungsfehler als auch Veränderungen der Wasserzusammensetzung zwischen Beprobung und Laboranalyse ausgeschlossen werden.

Neben der klassischen Grundwasser-Beprobung kann der GEO AFS auch für Tracer-Versuche, an heißen Quellen zum Langzeit-Monitoring von Vulkanen und Erdbeben sowie in diversen industriellen Anwendungen eingesetzt werden.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Ansprechpartner: Dr. Michael Kraml

Das Produktdatenblatt des GEO AFS finden Sie hier: